Eva Zahn & Volker A. Zahn
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„Juliane Bartel-Medienpreis“ für Eva Zahn und Volker A. Zahn

Juliane Bartel Preis
Bild © Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung/Copyright: Tom Figiel

Nach dem Robert Geisendörfer-Preis für ihr Amok-Drama „Das Leben danach“ (siehe Meldung unten) dürfen sich Eva Zahn und Volker A. Zahn über eine weitere besondere Auszeichnung freuen: Für ihre Drehbücher zur ZDF-Journalistenserie „Zarah - Wilde Jahre“ wurde ihnen in Hannover der Juliane Bartel-Medienpreis 2018 verliehen. (Foto links: Preisverleihung mit zugeschalteten Preisträgern). Mit dem renommierten Preis würdigt das Land Niedersachsen gemeinsam mit dem NDR Autorinnen und Autoren, die in ihren Beträgen auf ernste oder unterhaltsame Weise die Gleichstellung von Frauen und Männern thematisieren und dabei Rollenkonflikte oder Missstände sichtbar machen.

Nach Meinung der Jury zeichnet das Autorenteam in „Zarah“ „das Bild einer journalistischen Welt, die von rauchenden und rund um die Uhr Alkohol trinkenden Männern dominiert wird. Raue, sexistische Witze bestimmen ihren Alltag und zählen mehr als Talent. Die Charaktere werden überspitzt dargestellt und wirken gerade aus diesem Grund erschreckend echt. Die Witze spiegeln den Zeitgeist wider. Die Serie ermöglicht ein Verständnis für die Zerrissenheit und die Komplexität der Situation von Frauen in den 70er Jahren, irgendwo zwischen Karriere und Ideologie, Familie und einem Kampf für Emanzipation. Es ist eine Zerrissenheit, die teilweise noch heute aktuell ist.“

Die Laudatio auf das Autorenpaar und ihre Arbeit hielt am Abend der Verleihung die NDR-Redakteurin Angelika Henkel: „In der Redaktion ‚Relevant‘ - alter Mief. Es gibt eine Sekretärin, eine Redakteurin, sie kümmert sich um Kochrezepte. Später kommt eine Praktikantin dazu. Ihre Qualifikation: Die Tochter des Verlegers. Grrrrr. Ansonsten nur Männer, alte Männer. In diese Welt stößt: die Journalistin Zarah Wolf. Eine Feministin. Eine Alpha-Frau. Sie sorgt, mal mutig, mal übermütig, oft Grenzen überschreitend für Veränderungen. Wir erleben etwas, das es sonst im Fernsehen nur selten gibt: Längere Gespräche über Abtreibungen. Lesbische Liebe und Küsse. Eine Frau, die sich nicht lächerlich machen lässt, wenn sich andere verächtlich äußern. Eine Heldin. Und wir sind Zeugen von solchen Gesprächen. Die Mutter – krebskrank, sie hat es Zarah verschwiegen – sagt sinngemäß: Warum hätte ich dir das sagen sollen, was hätte das verändert? Zarah antwortet: ‚Dann wäre ich netter zu dir gewesen.‘ Ja, man muss manches Mal schlucken bei dieser Antiheldin. (…) Der Jury hat auch der Soundtrack gefallen, und die echten historischen Einspiel-Bilder. Es hat – ganz einfach – auch Spaß gemacht zu gucken!“

Die von Eva Zahn und Volker A. Zahn konzipierte und geschriebene Serie lief u. a. auf dem Film Festival Cologne sowie auf dem renommierten Input TV-Festival in Brooklyn, beim „Festival De La Creation Audiovisuelle Internationale“ in Biarritz ging „Zarah“ im Wettbewerb um die beste Serie an den Start, weitere Nominierungen gab es beim Jupiter Award („Beste Serie national“) und den „Seoul International Drama Awards“.

Weil „Zarah - Wilde Jahre“ die Quoten-Erwartungen des ZDF nicht erfüllte, war die Serie nach zwei Folgen aus dem Hauptabendprogramm zu ZDFneo verschoben und nach einer Staffel beendet worden. Für diese Entscheidung musste der Sender viel Kritik einstecken (siehe DWDL-Beitrag von Hans Hoff: https://www.dwdl.de/hoffzumsonntag/63726/zarah_im_zdf_ein_vermeidbarer_fehlschlag/). Inzwischen hat Programmdirektor Norbert Himmler eingeräumt, dass es ein Fehler gewesen sei, „Zarah“ vorschnell aus dem Programm zu nehmen. „Wir hätten – auch mit weniger Zuschauern – durchhalten müssen. Es geht um Verlässlichkeit. Zudem hätten wir uns mehr Zeit für die Entwicklung der Serien geben müssen.“

Alle sechs Folgen von „Zarah - Wilde Jahre“ sind aktuell  in der ZDF Mediathek abrufbar: https://www.zdf.de/serien/zarah-wilde-jahre

 


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