Eva Zahn & Volker A. Zahn
Drehbuchautoren



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Ulrike Folkerts wird im Oktober ihren 60. Fall lösen und dann seit 25 Jahren als „Tatort“-Kommissarin Lena Odenthal auf Mörderjagd sein. Den Film zum Jubiläum haben Eva Zahn und Volker A. Zahn geschrieben. Volker Bergmeister, langjähriger Redakteur der TV-Zeitschrift „Gong“ sowie Grimmepreis-Juror, hat das Drama bereits vorab gesehen, er schreibt auf tittelbach.tv (vollständige Kritik unter http://www.tittelbach.tv/programm/reihe/artikel-3381.html):

„Lena Odenthal muss den Mörder des Architekten Justus Wagner aufspüren. Und das ohne Kollege Mario Kopper, der in Bella Italia Urlaub macht. Es stellt sich heraus, dass das in einer Musterwohnung aufgefundene Opfer erst mit K.o.-Tropfen außer Gefecht gesetzt und anschließend erstickt wurde. Dann wurde der Tatort so arrangiert, als sei Wagner einem Sexualverbrechen zum Opfer gefallen. Gemeinsam mit ihrer neuen LKA-Kollegin Johanna Stern (Lisa Bitter) findet Lena eine Frau, die ebenfalls narkotisiert wurde. Es handelt sich um Betty (Sinja Dieks), die Wagner am Abend seines Todes in einer Bar ‘aufgegabelt‘ und mitgenommen hat. Sie kann sich an nichts mehr erinnern, findet Schutz und Hilfe bei ihrer Freundin (Luisa Wietzorek). (…) Während Johanna minutiös den Tathergang rekonstruiert, versucht Lena, das Motiv des Täters herauszufinden. Von den seltsamen Methoden ihrer neuen Kollegin ist sie genervt. Zudem gestresst und extrem dünnhäutig. Doch Sterns Erkenntnisse erweisen sich als brauchbar. Zum Glück kehrt im Laufe der Ermittlungen Kopper aus dem Urlaub zurück.

Lena Odenthal ist die dienstälteste ‘Tatort‘-Kommissarin. Ihr Job ließ sie nie kalt, oft war sie auch emotional stark involviert in die Fälle. Leider zu oft leidend oder betroffen. Und so probierte man zwar allerhand aus rund um die Figur, aber vieles wirkte zuletzt hilf- und  konzeptlos. Das Autoren-Duo und Paar Eva und Volker A. Zahn, krimiversiert (von ‘Tatort‘ bis ‘Bella Block‘) und dieses Jahr für ‘Mobbing‘ für den Grimme-Preis nominiert, hat zum 25jährigen Dienstjubiläum versucht, der Odenthal ein neues Gesicht zu geben. Sie gehen – unabhängig vom Fall – mit Lena an die Grenze(n): Kopper, der Mann an ihrer Seite, aber nicht ihr Mann oder Partner, ist (zeitweise) weg. Sie ist allein. Ein Fall, der mit Selbstmord endete, steckt ihr noch in den Knochen, sie hat gesundheitliche Probleme, viel Stress und jetzt auch noch eine neue, junge Kollegen, die mit dem I-Pad ermittelt und für eine neue Generation steht. Zuviel für die Kommissarin, doch sie gibt weiter die Pflichtbewusste, geht an Grenzen… und darüber hinaus. Sie wirkt angeschlagen, verletzt, auch etwas orientierungslos. Diese Facetten, fernab des oft gesehenen Heldentums, tun der Figur gut.

Doch die Zahns haben Ulrike Folkerts nicht nur eine etwas andere Lena auf den Leib geschrieben, sie haben auch einen wendungsreichen und clever konstruierten Plot zum Thema K.o.-Tropfen (man dachte schon das wäre ausgelutscht) erdacht. (…) Auch die Dialoge sind deutlich über dem, was Odenthal-‘Tatorte‘ zuletzt zu bieten hatten. Und vom Gegenpart der modernen, willenstarken, selbstbewussten neuen Kollegin Johanna Stern (guter Einstand für Lisa Bitter) profitiert die Heldin. (…) Diese Johanna Stern ist eine ernste Figur. Und so wird sie auch ernst genommen. Die Figuren um die beiden herum sind stimmig, auch das Ensemble überzeugt.

Wie schon desöfteren bietet der SWR zum Jubiläum wieder einmal ein ‘Tatort+‘-Online-Spiel  an. Der Sender verspricht, man könne sich aktiv an Ermittlungen zum Filmgeschehen beteiligen und dadurch den Kommissaren näher kommen. Funktioniert aber diesmal auch im Film. So nah war man in den knapp 90 Minuten Lena Odenthal schon lange nicht mehr. Zeiten ändern sich. Mit ihnen vielleicht auch die dienstälteste ‘Tatort‘-Kommissarin der Republik. Zumindest ein interessanter Versuch. Gelingt er auch in den nächsten Fällen, könnte die Odenthal ein weiteres Jubiläum ansteuern. Bleibt es nur bei einem Versuch, dann steht der Wachwechsel in Ludwigshafen wohl bald schon bevor."


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