Eva Zahn & Volker A. Zahn
Drehbuchautoren



Aktuelles


10, 4 Millionen Zuschauer haben dem von Eva Zahn und Volker A. Zahn geschriebenen Tatort „Blackout“ die höchste Einschaltquote eines Lena Odenthal-Krimis seit 1991 beschert. „Ein voller Erfolg zum Jubiläum“, schreibt Spiegel online, „und eine Bestätigung für den SWR, ruhig mal wieder unbequemere Odenthal-Krimis in Auftrag zu geben.“ Zumal das K.O.-Tropfen-Drama auch in der begehrten jüngeren Zielgruppe den Tagessieg einfuhr: Dort betrug der Marktwert stattliche 23,5 Prozent.
Auch die TV-Kritiker fanden – bis auf wenige Ausnahmen – Gefallen an dem Jubiläums-Tatort:
„Wie also umgehen mit einer gewissen Feierlichkeit, die daher rührt, dass Frau Odenthal just in jenem Moment auftauchte, in dem die Mauer verschwand, ohne dies gleich mit sozialpolitischem Klimbim zu überfrachten?“ fragt die Neue Zürcher Zeitung. „Mit dem üblichen Dienstaltersgeschenk ist es aber auch nicht einfach getan. Die Autoren Eva Zahn und Volker A. Zahn finden in der Jubiläums-Folge ‘Blackout‘ diesbezüglich eine gute Mischung, welche die Vergangenheit mitnimmt und gleichzeitig in die Zukunft weist. Damit machen sie allerdings nicht zuletzt auch geschickt ein Hintertürchen auf für den Fall, dass der Facelift in Ludwigshafen partout nicht mehr gelingen sollte.“
Mit Blick auf mehrere in den Fall verstrickte Frauen schreibt Christian Buß auf Spiegel online: "Reichlich Gelegenheit, dass sich Odenthal geschmeidig in die Geschlechtsgenossinnen einfühlen könnte. Aber an dieser Art von Betroffenheitsgymnastik hat das Autorenduo Eva und Volker A. Zahn zum Glück kein Interesse. Die Drehbuchautoren haben zuvor das Mittelstandsdrama 'Mobbing' geschrieben, in dem ein Angestellter unter dem Zermürbungstechniken seiner Arbeitgeberin zur leblosen Hülle verkommt. Hier wiederholt sich gleichsam der Mechanismus an Lena Odenthal. Die Arbeit setzt ihr zu, sie verliert nach und nach ihre Empathie. Das Leiden der betrogenen Ehefrau lässt Single Lena kalt, fast sadistisch rattert sie die Affären ihres Mannes vor der Trauernden runter, die sich danach in der Badewanne die Pulsadern aufzuschlitzen versucht; vor den flehentlichen Annäherungen des Opfers nimmt Odenthal geradezu Reißaus. Das Einfühlungsvermögen ist weg, jedes ihrer Worte wirkt wie ein Hieb, und was wollen die anderen überhaupt immer von ihr? Lost in Ludwigshafen. (...) Odenthal, so egoman und ausgebrannt wie noch nie. (…) Nach längerer Durststrecke endlich mal wieder ein ‘Tatort‘ aus Ludwigshafen, der einen anfasst.“
Auch TV-Kritiker und Grimme-Juror Tilmann P. Gangloff zieht ein positives Fazit: „Lena Odenthals sechzigster Fall ist einer der schwersten, und das keineswegs bloß, weil es nach der Vergewaltigung und Ermordung eines Unternehmers nur Vermutungen, aber keinerlei Hinweise auf mögliche Täter gibt. Seinen Reiz bezieht der Film jedoch aus der Hauptfigur: Seit geraumer Zeit leidet die Hauptkommissarin unter Schlaflosigkeit. Nicht nur der Beruf zehrt an ihrer Substanz, auch die Furcht vor der Einsamkeit. Von einer forschen jungen Kollegin muss sie sich gar darauf hinweisen lassen, sie sei schließlich nicht mehr die Jüngste. In der harmonischen Verknüpfung dieser beiden Ebenen liegt die große Qualität des Drehbuchs von Eva und Volker A. Zahn, denn auch bei den Ermittlungen spielt die Einsamkeit des modernen Menschen immer wieder eine Rolle. Schon der Einstieg, ein Flug übers nächtlich illuminierte Ludwigshafen (Bildgestaltung: Andreas Schäfauer), zeigt die pfälzische Stadt als anonyme Metropole, in der schließlich eine junge Frau mutterseelenallein und offensichtlich orientierungslos über die Rheinbrücke irrt. Am Ende wird sich der Kreis schließen; nun steht die Kommissarin allein auf der Brücke. Allein dieses dramaturgische Detail zeigt, wie sorgfältig Buch und Regie den Film gerade auch bildsprachlich konzipiert haben. Der Fall tut ein Übriges, denn er konfrontiert die Polizistin mit fast allen nur denkbaren menschlichen Abgründen.“


neuen Kommentar:

(Alle Beiträge werden moderiert)