Für die Westside Filmproduktion, eine Tochter der Constantin Film, arbeiten Eva Zahn und Volker A. Zahn zurzeit an einem Serien-Projekt mit dem Arbeitstitel „EG HOFFNUNG“ über die „Besondere Aufbauorganisation“ (BAO) BERG, die 2019 nach der Verhaftung eines pädophilen Missbrauchstäters aus Bergisch Gladbach gegründet wurde und seitdem international Jagd auf Pädokriminelle macht.
Die Aufgabenstellung der BAO Berg markiert dabei einen Paradigmenwechsel in der Polizeiarbeit: Erstmalig gilt als vorrangiges Ziel der Ermittlung das proaktive Aufspüren von Opfern und Tätern, um Kinder aus Missbrauchssituationen zu retten und nicht mehr, wie bisher, nach einer begangenen Straftat den Täter zu überführen. Durch die Arbeit dieser, zeitweise über 300 Beamt*innen starken, Ermittlungsgruppe konnten bisher über 50 Kinder aus den Fängen ihrer Peiniger befreit werden, über 300 Beschuldigte wurden identifiziert.
Das Serienkonzept der Zahns fußt auf intensiven Gesprächen mit dem Leiter der BAO Berg, Kriminaldirektor Michael Esser, sowie dem Presse-Verantwortlichen der Kölner Polizei, Erster Kriminalhauptkommissar Wolfgang Baldes: „In 16 Monaten haben die Kolleginnen und Kollegen der BAO Berg Erfolge erzielt, Missbrauch beendet und Kinder befreit. Doch bekanntlich hat alles seinen Preis. Sie mussten viel Verstörendes ansehen, und menschenverachtende Chats lesen. Was Erwachsene Kindern antun, kann und mag man sich nicht ausmalen- die Realität sprengt oft jede Vorstellung.“
Die beiden Polizeibeamten werden dem Kreativteam auch bei der weiteren Entwicklung des Stoffes beratend zur Seite stehen: „Es ist wichtig, dass wir alle uns der Tatsache stellen, dass die Täter aus der Mitte unserer Gesellschaft kommen. Kinder brauchen Erwachsene, die hinsehen, erkennen und helfen! Deshalb ist es wichtig, nicht zu ruhen und die Folgen des ‚Wegsehens‘ publik zu machen.“
Für die Grimme-Preisträger Eva Zahn und Volker A. Zahn hat der Stoff eine ganz besondere Bedeutung: „Diese Serie liegt uns deshalb so sehr am Herzen, weil sie von Menschen erzählt, die Tag für Tag bei der Auswertung unvorstellbarer Mengen pädokriminellen Datenmaterials die Grenzen des Ertragbaren überschreiten und dabei ihre Gesundheit riskieren, um Kinder aus den Fängen ihrer Peiniger zu retten.“
Die Regie übernimmt Isa Prahl („1000 Arten Regen zu beschreiben“, „Tatort“), die bereits bei „Was wir wussten – Risiko Pille“ mit dem Ehepaar Zahn erfolgreich zusammengearbeitet hat: „Wie soll man eine Serie über so ein unerträgliches Verbrechen wie pädophilen Missbrauch erzählen? Für mich ist das fast unvorstellbar – doch der Ansatz den Fokus auf die Polizist*innen und ihre Arbeit zu legen, finde ich spannend und erzählenswert.“
Drehstart in NRW und Umgebung wird 2022 sein, Produzenten sind Martin Zimmermann und Christian Becker.