Beim „Festival des deutschen Film“ wurden Eva Zahn und Volker A. Zahn für ihr bisheriges schriftstellerisches Schaffen mit dem „Ludwigshafener Drehbuchpreis“ ausgezeichnet. Vor 1200 Zuschauern resümierte Festivalleiter Michael Kötz in seiner Laudatio: „Diese Kunstwerke zu schaffen, gelingt ihnen immer wieder mit großer Meisterschaft.“
Im Anschluss an die Preisverleihung wurde auf großer Leinwand die aktuelle Arbeit des Autoren-Duos gezeigt, der Kiel-TATORT „Borowski und die große Wut“ (Produktion: Nordfilm, Redaktion: Sabine Holtgreve) , ein Film, dem laut Kötz ein weiteres „exzellentes Drehbuch“ der Zahns zugrunde liegt. Der Krimi (Regie: Friederike Jehn, Kamera Stan Mende) wird im kommenden Frühjahr im Ersten zu sehen sein und war auf dem „Festival des deutschen Films“ für den Filmkunstpreis in den Kategorien Drehbuch, Regie und Bester Film sowie für den Rheingold-Publikumspreis nominiert.
Im „Mannheimer Morgen“ schreibt Markus Mertens über den Abend der Preisverleihung: „Nicht ohne Stolz betont (Festivalleiter) Kötz, das Festival ehre die Zahns quasi zum perfekten Zeitpunkt. Denn in diesem Jahr blickt das Arbeits- und Ehe- paar nicht nur auf insgesamt 130 verfilmte Bücher zurück – es sind auch genau drei Jahrzehnte, die beide im gemeinsamen Wirken verbinden. (…) Zahllose Leinwandminuten wären ohne sie mitunter frei von der inhaltlichen Tiefe geblieben, für die sie nun in Ludwigshafen geehrt wurden. Keineswegs zufällig kommt dem Festivalchef daher die Anekdote über die Lippen, er habe an einem ohnehin anstrengenden Tag in der Sichtungsphase des Festivals eigentlich nur begrenzt viel Lust verspürt, von der Schwere eines 'Borowski- Tatorts' kosten zu müssen – bis die 90 Minuten von 'Borowski und die große Wut' dann begonnen hätten. Ganz leise und aufmerksam sei er plötzlich geworden, habe gelauscht und sich hineinfallen lassen in die beklemmend offene Geschichte eines Mädchens, das aus der prägen- den Erfahrung des sexuellen Missbrauchs ihre eigenen – tragischen – Konsequenzen zieht. Auch die Zuschauer im Zelt dürfen Konversationen erleben, die dem großen Krimi-Drama subtile, humorvolle Sticheleichen, aber auch den souveränen Weitblick des Ermittlers Borowski offenbaren – und dabei im besten Sinne des Wortes über die Geschichte alleine hinausreichen. Was auch wieder zurück zu Kötz’ Laudatio führt, in der er – selbst fast lyrisch – klarstellt: 'Die Poesie liegt in den Visionen, die man nicht lesen kann.' So gesehen ist die Auszeichnung für die Zahns an diesem Abend fast schon eine visionäre Wertschätzung für ihr Lebenswerk. Auch, wenn sich Fernsehdeutschland wünschen darf, dass es zukünftig noch zahlreiche Bücher des Paares geben wird.“
Zum Abschluss des Festivals wurde Friederike Jehn für die Inszenierung des Kiel-TATORTS überdies mit dem Filmkunstpreis in der Kategorie Beste Regie ausgezeichnet!
Auf den Fotos: Preisträger Eva Zahn und Volker A. Zahn mit Festivalleiter Michael Kötz. Unten: Das Team des Kiel-TATORTS „Borowski und die große Wut“ mit der ausgezeichneten Regisseurin Friederike Jehn, Kameramann Stan Mende, Editorin Isabel Meier, Casterin Marion Haack und Nordfilm-Dramaturg Alfred Holighaus.