Das Drama „Abbruchkante“, der zweite Köln-TATORT von Eva Zahn und Volker A. Zahn, lockte am Sonntagabend fast zehn Millionen Zuschauer vor die TV-Geräte. Und nicht nur die Quote war überragend, auch die mediale Resonanz auf die Erzählung aus dem rheinischen Braunkohlerevier war fast durchgehend positiv.
In der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) schreibt Daniele Muscionico: „‚Abbruchkante’ ist der Braunkohle-Western, auf den man gewartet hat. Wenige Autoren wären geeigneter als die ‚Tatort‘- erfahrenen Eva und Volker A. Zahn. Ihr Buch ist ein Schaufelbagger, der tiefe Wunden aufreisst in den Seelen der Menschen dieser Ortschaften genauso wie in Natur und Landschaft. Auf dem Unterboden der deutschen Energiewende baut die Regie von Torsten C. Fischer ein schonungsloses Räderwerk aus Mystery-Film und entrücktem Kammerspiel. (…) Man wird diesen Kölner Tatort in Zukunft ein historisches Dokument nennen. So viel Aktualität und Realität war selten, und selten waren beide so unerträglich bitter.“
Auf tittelbach.tv schreibt Thomas Gehringer, dass der Film „auf herausragende Art den Tatort-Auftrag“ erfülle, „mittels einer unterhaltsamen Krimi-Fiktion auch zeitgeschichtlich relevante Geschichten zu erzählen.“ Gehringer lobt die von Eva Zahn und Volker A. Zahn „ebenso sorgsam wie sachkundig entwickelte Kriminalgeschichte“ und resümiert, dass sich dieser Film „wohltuend vom Krimi-Allerlei“ abhebe. Auf SWR 3 lobt Michael Haas eine Auflösung „voller Wendungen“, es bleibe „spannend bis zum Schluss“. Sein Fazit: „Einfach ein sehr guter Tatort, der nie vergisst, dass er ein Krimi sein soll. Sehenswert!“ „Mal wieder ein Tatort aus dem beliebten Fach der großen deutschen TV-Depression?“ fragt Claudia Tieschky in der Süddeutschen Zeitung. Ihre Antwort: „Überhaupt nicht. Denn neben der Melancholie und der Wucht, menschlich wie landschaftlich, hat die Story Spannung und feinen Witz. Dieser Niemandsland-Tatort erzählt eine wilde Geschichte über Schuld, Immobilienspekulation und Rache - ganz ohne Langeweile.“ Für Judith von Sternburg von der Frankfurter Rundschau handelt es sich um den „besten Kölner Tatort seit Menschengedenken.“ Und weiter: „Und sieh an, das Buch ist von Eva Zahn und Volker A. Zahn, die zum Beispiel auch 'Hubertys Rache' schrieben. 'Hubertys Rache' war vor fast genau einem Jahr der beste Kölner Tatort seit Menschengedenken. Aber 'Abbruchkante' ist ein Tatort, um in Tränen auszubrechen. Mehrmals. Todtraurig großartig, alles an diesem Tatort ist Gold.“
Und in der FAZ resümiert Anna Vollmer: „Dass ‚Abbruchkante‘ eine private Perspektive wählt, macht die Erzählung nicht unpolitisch. Im Gegenteil. Vielleicht ist das sogar eindringlicher, als die Geschichte einer konfliktgeladenen Räumung es gewesen wäre. Wir kennen die aufgeheizten Debatten aus Politik und Presse, kennen die Seiten, die Argumente. Weniger denken wir an die Menschen, die für die Kohle ihr Zuhause, ihr ganzes Leben aufgeben müssen. Und noch viel weniger an die, die ihre Heimat nicht gleich an der Abbruchkante, aber nichtsdestotrotz verlieren werden. Denn die Konsequenz dieser Energiegewinnung ist der Klimawandel, der das Zuhause von vielen zerstören wird. Melancholie ist da durchaus angebracht.“
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Und wer die lineare Ausstrahlung verpasst hat, kann den Film noch bis 26. September 2023 in der ARD-Mediathek abrufen.