Der von Eva und Volker A. Zahn geschriebene TATORT „Die Unsichtbare“ wird am 27. Mai 2014 um 22 Uhr noch einmal im NDR-Fernsehen ausgestrahlt. Mehr als 9, 6 Millionen Zuschauer verfolgten bei der TV-Premiere im November 2011 die Ermittlungen der Stuttgarter Hauptkommissare Lannert und Bootz (Richy Müller, Felix Klare) im Umfeld illegal in Deutschland lebender Menschen. Positiven Zuspruch für das Krimi-Drama gab es indes nicht nur vom Publikum, auch viele Kritiker spendeten Applaus.
„Dem neuen Stuttgarter TATORT“, urteilte Uwe Spoerl vom „Kölner Stadt-Anzeiger“, „gelang endlich einmal wieder, woran ambitionierte Fernsehfilme oft scheitern. Er trat an gegen Vorurteile, war beste Unterhaltung, packend und aufrüttelnd.“
Der TV-Kritiker Tilman P. Gangloff schreibt: „Das Drehbuch des Ehepaars Eva und Volker A. Zahn („Ihr könnt euch niemals sicher sein“) bietet also gleich doppelte Spannung, weil die Polizisten nicht bloß den Mörder, sondern auch die Kinder Deniz und Ella suchen. Diese zweite Ebene ist naturgemäß am emotionalsten, zumal Regisseur Johannes Grieser die beiden jungen Darsteller Lukas Schust und Ella Zirzow exzellent geführt hat. (…) Die Qualität des zurückhaltend inszenierten Films liegt nicht zuletzt darin, die für Geschichten dieser Art typischen Fallstricke zu vermeiden: Niemand hält ein Grundsatzreferat über die Lage der Rechtlosen, keiner resümiert das Anliegen des Films in Form eines leidenschaftlichen Plädoyers.“
Auch den Filmkritiker und mehrmaligen Grimme-Preis-Juror Rainer Tittelbach hat das Werk überzeugt, in seinem lesenswerten Internetdienst (www.tittelbach.tv) schrieb er: „Der siebte „Tatort“-Einsatz von Richy Müller und Felix Klare kann sich sehen lassen. „Die Unsichtbare“ basiert auf sauberer Recherche und einer hoch wirksamen Dramaturgie, die den klassischen Whodunit geschickt mit Thema, Thrill und großen Emotionen kurzschließt. Es ist nicht nur ein Film der stillen Menschlichkeit und der guten Taten, es ist auch ein Krimi mit einem stimmigen Erzählrhythmus, der weithin von seinen beiden Hauptakteuren, insbesondere Richy Müller, getragen wird. Dazu passt der Cool-Jazz in der ersten Hälfte des Films vorzüglich. Weniger gelungen: der künstliche Sound, der gegen Ende über die Szenen der bedrohten Kinder gelegt wird. Und die Besetzung? Die stimmt: Brambach gibt den Brillenbär, Kranzkowski die graue Beamtenmaus und Bartholomäi den netten Jungen von nebenan. Fazit: Sympathische Ermittler, starkes Thema, einfallsreiche Dramaturgie, empfindsamer Film.“
Am 30. Mai zeigt einfestival um 22 Uhr noch einmal das von der Kritik hochgelobte Knast-Drama „Schurkenstück“. Der nach einem Drehbuch von Eva Zahn und Volker A. Zahn von Torsten C. Fischer inszenierte ARD-Film erzählt die Geschichte eines waghalsigen Projekts: Sechs jugendliche Strafgefangene (gespielt u. a. von Vladimir Burlakow, Franz Dinda und Sebastian Urzendowski) sollen zusammen mit einer renommierten Theater-Regisseurin Friedrich Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“ zur Aufführung bringen. Das Aufeinandertreffen von Hochkultur und Gefängnis-Alltag birgt große Risiken und kleine Chancen, die Regisseurin (Katharina Schüttler) und das Ensemble müssen sich gegen zahlreiche innere und äußere Widerstände durchsetzen, und für einen der Gefangenen entpuppt sich das Theaterstück als ein Spiel um Leben und Tod…
Die Einschalt-Quote bei der Premiere im Ersten war zwar enttäuschend, aber die Kritiker gingen umso leidenschaftlicher zur Sache. Die ansonsten eher treffsichere Klaudia Wick polemisierte in der „Berliner Zeitung“ gegen die „sozialliberale Märchenbotschaft“ des Films und nannte das Stück, das der Kritiker Tilmann P. Gangloff wegen seiner drastischen und ungeschönten Knast-Szenen in den „Vorhof der Hölle“ verortet, ein „kitschiges TV-Märchen“. Auf die Seite der „Schurkenstück“-Fans schlugen sich außer Tilmann P. Gangloff (vollständige Kritik unter „Pressestimmen“) auch der mehrmalige Grimme-Preis-Juror Rainer Tittelbach („von eindrucksvoller Intensität“) und Thomas Gehringer vom Berliner „Tagesspiegel“: Sein Fazit: „Mit „Schurkenstück“ beweist das Autorenpaar Eva und Volker A. Zahn einmal mehr, dass sich aus dem Aufprall unterschiedlicher Welten spannendes, relevantes und zeitgemäßes Fernsehen entwickeln lässt. (…) Ein nuancenreicher Film, der weniger ein Schurken- als ein Glanzstück des Fernsehens ist.“ Und Grimme-Juror Torsten Körner schrieb im Branchenmagazin „Funkkorrespondenz“: „Der Film „Schurkenstück“ zieht uns von der ersten Minute in seinen Bann, schürt Spannung, hält uns bei der Stange, lässt uns mitfühlen und mithoffen, er versetzt unserer wohlgehüteten Lebenswirklichkeit kleine Schläge, pufft uns, drängt uns, das Eigene, den Kokon aus Alltag, Beruf, Geld und Normalo-Glück, nicht als das Selbstverständliche anzusehen. (…) Dabei kommt dem Regisseur das gut recherchierte und sorgsam aufgestellte Drehbuch von Eva und Volker A. Zahn zugute, ein Autorenpaar, das oft genug engagiert, einfühlsam und eigenwillig erzählt. (…) Wer will, kann diesen Film als kleine Schulung zum tieferen Sehen und Verstehen annehmen. Jeder hat einen zweiten, dritten, vierten Blick verdient, denn bei manchen kann man sich nie sicher sein, wer sie sind, wohin sie gehen und ob sie unsere Blickbemühungen verdienen. Der Film hat es jedenfalls verdient, mit allen wachen Sinnen gesehen zu werden. Sicherlich einer der Höhepunkte des Fernsehjahres.“